Die Kraft einer Stärke ist ihr Antrieb, 2016
Asche, Beton, Eisen, Farbpigmente, Gips, Gummi, Keramik, Kreidespray, Lack, Leinen, Marmor, OSB-Holz, Pappe, Rostschutz, Sand, Schaumstoff, Spiegelfolie, Sprühfarbe, Tusche, Wandfarbe,
Keramikscheibe D 16 cm
Installationsansichten
Ein Areal, Wuppertal
Ha|bi|tus, der; in diesem Fall, die Ordnung, die dich formt, bist du selbst. Ob du willst oder nicht, deine Gesellschaft kämpft, kämpft um Struktur. Dies ist eine Systematik, die Bestand aus Vergangenheit für Zukunft generiert, um im Jetzt ästhetisch lebendig Umwelt durch Ordnung zu gestalten. Ordnung folgt Vorstellungen und Idealen. Ordnung schaffen ist Macht, Macht als eine Haltung durch Eroberung und Verformung den Körperbau von Materie so mit einer bestimmten Form von Kraft zu verändern, dass diese später einem Schwächeren undurchdringlich ist. Bewegung, Sicht, Interaktion, Geruch und Gefühl sind dir vorbestimmt – obwohl du ein Akteur von Lebendigkeit bist. Vermeintlich selbstbestimmt bewegst du dich fort und entscheidest aufgrund der dir gegebenen Möglichkeiten der Anpassung und Aneignung über dein Sein. Bist du formbar, fügst du dich ein, bist du der Verformung resistent, schreitest du fort und nimmst dich kraftvoll einer Form an, die dir unterlegen Formung zulässt. Jede durch dich veränderte, neue Form von Materie wird dir und Anderen solange in gegenüberliegendem Fortbestand sein bis du oder ein Nächster kommt und die Systematik erneut gemäß individueller Haltung und Mobilisierung von Kräften umkehrt.
—Anne Krönker, Saaltext zur Ausstellung